Neben Ruhe und Natur findet man in der Gemeinde Ammerthal zahlreiche Attraktionen, welche als Ausflugsziele zum Entdecken einladen.
Mit Errichtung des Truppenübungsplatzes Fuchsstein verschwand der Ort Rammertshof. Am 5. Februar 1937 reichte Nikolaus Götz bei der Gemeinde Ammerthal den Bauantrag für die Errichtung einer Kapelle im Zentrum von Fichtenhof ein. Er stellte dazu das Grundstück zur Verfügung und organisierte unter Mithilfe der Einheimischen und vieler Freunde aus den umliegenden Ortschaften die rasche Fertigstellung.
Nach Genehmigung des Bauplans am 15. Mai 1937 brach man in Rammertshof die dortige Ortskapelle ab, transportierte sie Stück für Stück, samt Inventar, in Hand- und Spanndiensten nach Fichtenhof und baute sie etwas vergrößert in kürzester Zeit wieder auf. Bereits am 24. Oktober des gleichen Jahres konnte Pfarrer Johann Bauer aus Ammerthal mit bischöflicher Genehmigung und Unterstützung durch die Finanzkammer die neue Kapelle benedizieren. Die Baukosten betrugen 3 000 RM, die Inneneinrichtung konnte für 270 RM erworben werden.
Heute zerbrechen sich Bürger und kommunale Gremien den Kopf über die weitere Nutzung des ehemaligen Übungsplatzes. Den Fichtenhofern bleibt jedoch ihre wunderschöne Ortskapelle. Mit Schreiben vom 30.11.1937 erteilte Bischof Michael Buchberger dem Ammerthaler Pfarrer Johann Bauer die Vollmacht, in der Kapelle einen Kreuzweg zu errichten. Im Begleitschreiben heißt es: „Über den Vollzug der Weihe ist ein Protokoll zu fertigen, das Original ist im Pfarrarchiv zu hinterlegen“.
Am 6. März 1938, dem ersten Fastensonntag, nahm Pfarrer Bauer die Segnung vor. Zum Dank für die glückliche Heimkehr aus Krieg und Gefangenschaft gehört seit 1946 eine Bruder-Konrad-Statue des Amberger Schnitzers Gleixner zur Innenausstattung.
Breite Unterstützung fand die Instandhaltung des Kirchleins bei Innen- und Außenrenovierungen (1974/75, 1985, 1998 – 2000), dem Einbau des elektrischen Geläuts, der Turmeinblechung, Eingangstür, Bestuhlung und der Fenster, sowie der Neugestaltung des Außenbereichs im Rahmen der Dorferneuerung 2004. Neben mehreren hundert Helferstunden sind über 30 000 Euro Spendengelder gut angelegt.
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Liebe Gäste und Interessierte unseres Vater-Unser-Weges, schön, dass Sie da sind und damit Ihr Interesse für unsern Vater-Unser-Weg dokumentieren. Egal ob Sie auf der Suche nach regionaler Identität, Einkehr oder Meditation sind, bei uns sind Sie ganz richtig.
Mit diesem Weg erinnert die Gemeinde Ammerthal zum einen an die lange Tradition der Wallfahrt in uns zu unserem Ort. Der Weg ist aber auch als bleibende Erinnerung an die Ammerthaler Malerin Wilhelmine Müller gedacht, die weit über die Grenzen unserer Gemeinde und des Landkreises Amberg-Sulzbach hinaus, große Bedeutung erlang hat. Unter anderem durch ihre weltweiten und im Druck veröffentlichten Weihnachtskarten für UNICEF.
Der Vater-Unser-Weg mit seinen 11 Stelen führt vom Unteren zum Oberen Kirchensteig. Auf den Stelen finden sich die 10 Ölgemälde in einem aufwändig und wetterbeständigen digitalisierten Druck, auf denen Wilhelmine Müller das Vater Unser Gebet in außerordentlicher und farbenfroher Weise auf Leinwand gebracht hat. Die zehn Originalbilder hat die viel zu früh verstorbene Künstlerin auf dem Sterbebett der Gemeinde Ammerthal vermacht. Alexandra Sitter (ehemalige Bürgermeisterin) nahm damals das Versprechen ab, die Bilder als Kraftquelle für kommunale Entscheidungen und so zugänglich wie möglich anzubringen. Seitdem hängen die Originale im Trauzimmer der Gemeinde Ammerthal. Eine 11. Stele mit dem Lebenslauf Wilhelmine Müllers und der Geschichte der Wallfahrt in Ammerthal lag Alexandra Sitter besonders am Herzen. „Der Vater-Unser-Weg soll sinnstiftend wirken und uns im meditativen Gebet die Bedeutung des wohl bekanntesten Gebetes vor Augen halten. So gesehen soll der Weg auch zu einer Kraftquelle im Gedenken an unsere aktuelle Lebensqualität, aber auch in der Andacht sein“. Der Vater-Unser-Weg verbindet einzigartig Kunst, Historie, Tradition und Moderne und soll die positive Wahrnehmung der regionalen Geschichte und Kultur stärken. Gefördert wird der Vater-Unser-Weg durch die Städtebauförderung sowie die Stelen durch Leader.
Geschichtsträchtiger Ort- Regionale Identität
Bei den Planungen des Vater-Unser-Weges wurde besonderer Wert auf die Einbettung in die historische Mitte zwischen den beiden Kirchen gelegt. Durch diese sicherlich einzigartige Darstellung der alten Tradition des Wallfahrens in Ammerthal soll Menschen jeden Alters die Identität zu ihrer Heimat näher gebracht werden, getreu dem Slogan der Gemeinde »Ammerthal – Wo Heimat ihr Zuhause hat«.
Seit Mai 2015 führt durch den Ort der Simultankirchenweg. Der Vater-Unser-Weg knüpft an dieses spirituelle Thema an und ist zudem auch wunderbarer Anfangspunkt oder Ende, die »Ammerthaler Wanderwelt« zu entdecken. Kartenmaterial liegt im Rathaus aus oder zu finden auf unserer App und Homepage www.ammerthal.de.
OTV Interview - Oberpfälzer Heimat vom 12.06.2018 - Eröffnung „Vater-Unser-Weg“